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Wasserqualität Niederrheinsee 

Rückläufige Fänge, trübes Wasser .... was ist nur los mit dem Niederrheinsee?

Diese Frage stellte sich auch schon seit längerem der Vorstand des ASV Gimsbheim und das Thema wurde in diversen Vorstandssitzungen besprochen und diskutiert.

Hier einmal die Fakten die wir als Vorstand zusammengetragen haben:

  1. Der Pflanzenbewuchs im Niederrheinsee war sehr rückläufig und ist praktisch in den letzen beiden Jahren (fast) nicht mehr vorhanden.
  2. Die Sichtweite unter Wasser ist recht gering.
  3. Wir verzeichnen eine rückläufigen Bestand an Weißfischen wie Rotauge, Rotfeder, etc.. Kurz gesagt der Futterfisch ist sehr rückläufig.
  4. Fangzahlen sind geringer als in früheren Jahren.

Mit ein wenig Abstand aus der Luft betrachtet, sieht der See so aus:



Man sieht klar und deutlich, dass der Niederrheinsee, im Gegensatz zur Aubrücke oder Pfarrwiesensee, eine andere, dunklere Farbe hat. Das sind Algen, die die Unterwassersichtweite stark reduzieren.

Im Oktober 2016 haben wir als Vorstand beschlossen eine Wasseranalyse durchführen zu lassen. Auf der Suche nach dem richtigen "Partner", wurden wir beim Landesamt für Umwelt, Wasserswirschaft und Gewerbeaufsicht fündig und konnten im März 2017 die erste Wasseranalyse durchführen lassen.


 

Der zuständige Gewässerbeauftrage hat mehrer Wasserproben im Frühjahr und im Sommer 2017 entnommen und analysiert.

Hier ein Auszug aus den Analyseergebnissen:

.... Im vermutlich schon seit vielen Jahren, evtl. auch seit Schaffung des Gewässers bestehenden Monimolimnions, also des Wasserkörpers ab etwa 13 m Tiefe, der nicht zirkuliert, haben sich die Nährstoffe extrem angereichert (Stickstoff mit 15 mg/l, Phosphor mit 2,5 mg/l, Silizium mit 14 mg/l). Die 13 m-Grenze kann man gut an den Temperatur- und Leitfähigkeitswerten erkennen (Temp. steigt wieder an, Leitfähigkeit steigt extrem an). Das Monimolimnion wird durch eine so genannte Chemokline von übrigen See abgetrennt und es dürfte hier kein Austausch zwischen den beiden bestehen.

Aber auch unabhängig vom Monimolimnion zeigt sich im März eine sauerstofffreie Schicht auch oberhalb der 13 m. Bei 12 m und Sauerstofffreiheit messen wir dort auch schon hohe Nährstoffkonzentrationen, die beim Ammonium-Stickstoff und beim gelösten Phosphor schon eine Zehnerpotenz über den oberhalb befindlichen Werten liegen. Diese stehen im Austausch mit der algenführenden Schicht und bewirken übermäßiges Phytoplanktonwachstum. Der See ist als stark eutroph bis polytroph einzustufen.
Wie Sie beschrieben haben ist er in den vergangenen Jahren von der Makrophyten- in eine Phytoplankton-Dominanz übergegangen. Dies kann aufgrund erhöhter Nährstoffgehalte geschehen sein, evtl. durch ein Einzelereignis, dass hohe Konzentrationen aus der Tiefe mit nach oben befördert hat. Oder auch durch eine witterungsbedingte bessere Konkurrenz des Planktons gegenüber den Wasserpflanzen im Frühjahr. Schließlich kann auch die fischereiliche Bewirtschaftung hohen Einfluss auf das Pflanzen-Algen-Gleichgewicht haben, z. B. wenn zu viele benthivore Arten, die das Sediment durchwühlen (Brasse, Karpfen) vorhanden sind. Dann werden sowohl die Pflanzen direkt geschädigt als auch Nährstoffe aus dem Sediment freigesetzt........

Zusammengefasst bedeudet das, dass wir ab 10-12m Tiefe keinen Sauerstoff im See haben und daher auch kein Leben ab diesem Bereich.

Um eine Verbesserung zu erwirken sind folgende Maßnahmen abzuwägen:

  • Alle Maßnahmen die das Wachstum der Wasserpflanzen begünstigen:
    • Jedwede Nährstoffeinträge z. B. Anfüttern zu vermeiden.
    • Gezielte Entnahmemaßnahmen.
  • Nährstoffgehalt (Phospate) versuchen zu reduzieren.
  • Baumrückschnitt, dass der Wind besser auf Wasser trifft und die Wasserumwälzung verbessert wird.
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